Bei einer Muskelkontraktur handelt es sich um eine abnormale Kontraktion...
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Neuere EMS-Geräte verfügen meist über eine große Anzahl unterschiedlicher Programme. In diesem Artikel werden beliebte Stimulationsprogramme näher beschrieben, mit Tipps zur Stromstärke und Häufigkeit der Anwendung.
Intensität der EMS Programme: Die EMS Programme (Festigung und Stärkung, Kraft, Ausdauer, Agonist/ Antagonist) der meisten Elektrotherapie Geräte, verlaufen in der Regel in drei Phasen: Aufwärmphase, Arbeitsphase, Erholungsphase.
Während der Aufwärmphase (Phase 1) muss die Intensität so eingestellt werden, dass der Muskel gut angeregt und aufgewärmt wird, ohne ihn zu ermüden (18-30mA). Während der Arbeitsphase (der mittleren Phase jedes Programms), wechseln Impulse zur Kontraktion mit aktiven Erholungsimpulsen ab.
Die zwei Intensitäten müssen getrennt voneinander ausgewählt werden: die Kontraktionsintensität (angezeigt durch einen vollen Balken auf dem Display) sollte für nicht trainierte Personen auf 20-30 mA eingestellt werden, für durchschnittlich Trainierte auf 30-50 mA und auf über 50 mA für gut durchtrainierte Menschen.
Wir empfehlen, dass Sie die Intensität für die Erholungsphase (die Zeitspanne zwischen zwei Kontraktionen) um ungefähr 10-15 % geringer einstellen, als die Intensität für die Kontraktionen in der Arbeitsphase. Während der letzten Erholungsphase muss die Intensität so eingestellt werden, dass der stimulierte Bereich gut massiert wird, ohne Schmerzen zu erzeugen (18-30mA).
Es gibt Standard Elektrostimulations Programme, die man in vielen EMS Geräten findet. Die Programme decken sowohl den Beauty, als auch den Sport- und Rehabereich ab. Gute EMS Geräte bieten eine breite Palette unterschiedlicher Anwendungen und Stromformen, um sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich eine professionelle Elektrotherapie zu ermöglichen.
Hier eine Auflistung gängiger EMS Programme:
Vorgesehen für die Festigung der Arm-, Brust- oder Beinmuskulatur; die Wirkung konzentriert sich hauptsächlich auf langsam kontrahierende Muskelfasern.
Häufigkeit der Behandlungen: 3 – 4mal wöchentlich.
Die Intensität muss ausreichend sein, um gute, aber nicht schmerzhafte Muskelkontraktionen auszulösen (15mA als Anfangswert). Woche für Woche sollte die Intensität schrittweise gesteigert werden.
Tipp: Elektroden Positionen für EMS Programme.
Das Stärkungsprogramm verbessert die Versorgung und die Wiederherstellung der normalen Kraft des behandelten Muskels. Dieses Programm kann nach einem Zyklus aus mindestens 10 Behandlungseinheiten mit dem Straffungsprogramm fortgesetzt werden.
Behandlungshäufigkeit: 2 – 3mal pro Woche.
Die Intensität der Stimulierung muss mittel oder hoch sein und Kontraktionen auslösen, die wahrnehmbar aber nicht schmerzhaft sind (20-30mA). Verbesserungen stellen sich schon nach 10 bis 15 Behandlungen ein und zeigen sich sehr deutlich nach zweimonatigen, regelmäßigen Behandlungen.
Dieses Programm wird im Sport angewendet, um für eine allgemeine Kraftsteigerung zu sorgen. Sie ist definiert als die maximale Anspannung, die ein Muskel gegen einen permanenten Widerstand entwickeln kann. In der Arbeitsphase wechseln die Kontraktionen ab mit Phasen aktiver Erholung, was zu einem stressfreien Muskeltraining verhilft und gleichzeitig die Sauerstoffversorgung des Muskels verbessert.
Um Erfolge zu erzielen müssen folgende Grundregeln beachtet werden:
• Pro Woche sind zwei Behandlungen notwendig (für alle Muskelregionen)
• In den ersten drei Wochen mit ansteigender Intensität (20-30mA)
• In den nächsten drei Wochen folgen drei Behandlungseinheiten mit hoher Intensität (30-50mA).
Die Intensität muss schrittweise von Behandlung zu Behandlung gesteigert werden, ohne den Muskel zu überanstrengen. Sollten Ermüdungserscheinungen auftreten, dann unterbrechen Sie das Training für einige Tage und führen Sie stattdessen das Programm zur Muskelerholung aus.
Dieses Programm dient dazu, die Schnellkraft von Sportlern zu erhöhen oder sie bei Athleten erstmalig aufzubauen. Die Übungen müssen bei hoher Geschwindigkeit ausgeführt werden und sowohl die Kontraktion als auch die Erholungsphase sind kurz.
Es ist für gewöhnlich das Beste, zuerst drei Wochen lang mit steigender Intensität die Basiskraft aufzubauen, bevor dieses Programm angewendet wird. Schließen Sie daran ein dreiwöchiges Programm zum Aufbau der Schnellkraft an, mit drei Anwendungen pro Woche bei hoher Intensität (30-50mA).
Explosivkraft Programme führen zu einer schnellen Kraftentwicklung und bauen Muskelmasse auf. Das geschieht mit extrem kurzen, stärkenden Kontraktionen und sehr langen aktiven Erholungsphasen, in denen die Muskeln neue Kraft tanken können. Es ist für gewöhnlich das Beste, zuerst drei Wochen lang mit steigender Intensität die Basiskraft aufzubauen, bevor dieses Programm angewendet wird.
Machen Sie dann weiter mit einem dreiwöchigen Explosivkrafttraining, dass Sie zweimal pro Woche durchführen.
Während der Kontraktionen muss die höchste Intensität eingestellt werden, damit die maximale Muskelanspannung erreicht wird, an der möglichst viele Muskelfasern beteiligt sind (über 35mA).
Dieses Programm dient dazu, die Widerstandsfestigkeit gegen physischen Druck zu erhöhen oder einfach eine intensive Anspannung in stimulierten Muskelregionen für eine längere Zeit durchzuhalten. Geeignet ist es für sportliche Disziplinen, bei denen die Muskeln längerfristigen Anspannungen ausgesetzt sind.
Bezüglich der Intensität der Stimulierung während der Arbeitsphase befolgen Sie bitte die Anweisungen am Anfang des Kapitels „EMS Programme“.
Das Ausdauerprogramm wird beim Sport zur Verbesserung der Ausdauer der Muskulatur, vor allem im Bereich der langsam kontrahierenden Muskelfasern, eingesetzt.
Das Programm ist geeignet für Ausdauersportler wie Marathonläufer, Geländeläufer, Radsportler, Triathleten, etc. Bezüglich der Intensität der Stimulierung während der Arbeitsphase befolgen Sie bitte die Anweisungen am Anfang des Kapitel „EMS Programme“.
Dieses Programm trägt zu einer bedeutenden Verbesserung des Blutflusses in der behandelten Körperregion bei. Bei langanhaltender Anwendung des Programms Kappilarisierung werden Blutgefäße in den schnell kontrahierenden Muskelfasern gebildet, wodurch diese über einen längeren Zeitraum hinweg Belastungen standhalten können.
Dieses Programm unterstützt Sportler mit einer guten Ausdauer bei der Erholung nach anstrengenden aeroben Übungen, vor anaerober Betätigung oder wenn ein Training nicht möglich ist (wegen schlechtem Wetter oder wegen einer Verletzung).
Dauer des Programms: 30 Minuten pro Phase.
Empfohlene Intensität der Stimulierung: mittel (20-30mA).
Kann bei allen Sportarten angewendet werden, nach Wettkämpfen oder sehr intensiven Trainingseinheiten, insbesondere nach langer und starker Anstrengung. Das Programm muss unmittelbar nach der sportlichen Betätigung angewendet werden.
Es unterstützt die Drainage und sorgt für eine schnelle Entspannung der Muskulatur nach dem Training/Wettkampf. Das Muscle Recovery Programm verbessert auch die Sauerstoffversorgung der Muskulatur und unterstützt den Abtransport von Substanzen, die während der Anstrengung produziert wurden.
Intensität der Stimulierung: mittel-gering (15-25), gesteigert in den letzten 5 Minuten.
Das Elektrostimulationsgerät bewirkt wechselnde Kontraktionen in den 4 Kanälen: während der ersten Phase, dem Aufwärmen, arbeiten alle 4 Kanäle gleichzeitig, während der zweiten Phase, der Arbeitsphase, werden Muskelkontraktionen abwechselnd von den Kanälen 1 und 2 (Agonisten) und den Kanälen 3 und 4 (Antagonisten) eingeleitet.
Das Programm kann gewählt werden, wenn der Muskeltonus im Quadrizeps und seinem Antagonisten, dem Bizeps im Bein oder im Bizeps und Trizeps im Arm wiederhergestellt werden soll. Das Ziel ist Kraftaufbau.
Intensität der Stimulierung während der Arbeitsphase: befolgen Sie die Anweisungen am Anfang des Kapitels „EMS Programme“. Die Intensität muss schrittweise von Behandlung zu Behandlung gesteigert werden, ohne die Muskeln zu überanstrengen.
Sollten Ermüdungserscheinungen auftreten, dann unterbrechen Sie das Training für einige Tage und führen Sie stattdessen das Programm zur Muskelerholung aus.
Vielfach wird dieses Programm für Schönheitsbehandlungen genutzt. Es verbessert nämlich die Mikrozirkulation und fördert die Aktivität des Lymphsystems in Bereichen, in denen Fettdepots bestehen.
Dieses Programm trägt dank seiner nährenden Wirkung zu einer merklichen Ankurbelung des Stoffwechsels in diesen Bereichen bei; es verhilft zur Reduzierung des Orangenhauteffekts, wenn es mit einer kohlehydratarmen Kost kombiniert wird. Die Behandlungen können täglich durchgeführt werden.
Das Programm leitet sequentielle stärkende Kontraktionen ein (zuerst in den Kanälen 1 und 2 und danach in den Kanälen 3 und 4). Dabei tritt die, für elektrische Lymphdrainage typische Wirkung ein.
Die Elektroden müssen folgendermaßen platziert werden: Kanäle 1 und 2 an den unteren Hälften der Extremitäten (zum Beispiel Wade oder Unterarm) und die Kanäle 3 und 4 oben (zum Beispiel Oberschenkel oder Armbizeps).
Intensität der Stimulierung: 20-30, um gute (aber nicht schmerzhafte) Wirkungen in den stimulierten Bereichen zu erzielen.
Der Zweck dieser Programme ist es, die Drainage zu fördern, die Mikrozirkulation in den behandelten Muskelfasern und darum herum zu verbessern und auch rhythmische Kontraktionen zu erzeugen, die den Abfluss schmerzauslösender Substanzen erleichtern und die Aktivität des Lymphsystems verbessern sollen. Dieses Programm ist speziell für ältere Leute sinnvoll, zur Verbesserung des Blutflusses und der lymphatischen Aktivität.
Fortlaufende stärkende Kontraktionen mit den typischen Wirkungen einer elektrischen Lymphdrainage finden während der Phasen 2 und 3 statt. Wenn gleich die Kontraktionen, anders als beim Lipolyseprogramm, sequentiell sind:
Zuerst Kanal 1, dann Kanal 2, Kanal 3 und Kanal 4.
Es gibt keine Einschränkungen bezüglich der Anwendung der Drainageprogramme. Sie können einfach solange eingesetzt werden, bis das gewünschte Ziel erreicht ist. Die Intensität der Stimulierung muss so eingestellt sein, dass gute Muskelkontraktionen während der Behandlung stattfinden, aber nicht so stark, dass Schmerzen auftreten (20-30mA).
Für gewöhnlich treten Verbesserungen nach 3 – 4 Wochen mit 4 – 5 Behandlungen pro Woche ein.
Das folgende Programm, mit 15-minütiger Dauer, wird angewendet zur Straffung der Gesichtsmuskeln. Dazu wird ein spezieller Impuls eingesetzt, der positive Wirkungen auf das Aussehen und die Dynamik der Gesichtsmuskulatur hat. Dieses Programm ist eine sehr häufige Schönheitsbehandlung mit der Elektrostimulation.
Beachten Sie, dass ein Mindestabstand von 3 cm zwischen der Elektrode und dem Augapfel einzuhalten ist.
WICHTIG: Sind Sie vorsichtig bei der Einstellung der Intensität, denn die Gesichtsmuskulatur ist besonders empfindlich; die Intensität sollte schrittweise erhöht werden.
Beginnen Sie auf einem sehr niedrigen Niveau (zum Beispiel 3-10) und erhöhen Sie die Intensität mit äußerster Vorsicht solange, bis Sie einen Grad der Stimulierung erreicht haben, der zu einer guten Muskelaktivität führt.
WICHTIG: Es ist nicht nötig, die Intensität so hoch einzustellen, dass es für Sie unangenehm wird! Die Ansicht „höherer Schmerz = höherer Gewinn“ ist vollkommen irreführend und kontraproduktiv. Wirklich gute und bemerkenswerte Ergebnisse erzielen Sie mit Ausdauer und Geduld.
Das Programm soll einen guten Ernährungszustand der Muskulatur erhalten. Die Behandlung zielt ab auf die Festigung der Muskeln, insbesondere der langsam kontrahierenden Muskelfasern. Es ist insbesondere gedacht für Patienten, die sich von einem Unfall oder einer Operation erholen.
Das Programm Atrophie Prävention wirkt der Unterversorgung der Muskulatur nach mangelnder Aktivität entgegen. Die betroffenen Muskelregionen können täglich mit geringer Intensität stimuliert werden.
Legen Sie einen Tag Behandlungspause ein, bevor Sie die Intensität erhöhen, damit sich die Muskulatur erholen kann.
Dieses Programm wirkt speziell auf die langsam kontrahierenden Muskelfasern ein. Es ist ideal zur Wiederherstellung der Nährstoffversorgung der Muskeln nach einer langen Zeit der Inaktivität oder nach einem Unfall.
Das Programm kann auch dann angewendet werden, wenn schon ein Verlust der Muskelspannung eingetreten ist. Wenden Sie es in den ersten 2 – 3 Wochen vorsichtig an (mit geringer Intensität, gerade ausreichend zur Auslösung leichter Muskelkontraktionen). Erhöhen Sie die Intensität laufend in den folgenden 3 – 4 Wochen. Führen Sie die Behandlungen an wechselnden Wochentagen durch.
Dieses Programm verbessert die Mikrozirkulation in den behandelten Muskelfasern und auch darum herum, indem rhythmische Kontraktionen erzeugt werden, die zu einer besseren Drainage und Muskelfestigung beitragen.
Es kann auch von älteren Menschen angewendet werden, um die Blut- und Lymphzirkulation in den unteren Extremitäten zu verbessern (zum Beispiel wenn der Kanal 1 an der rechten Wade angebracht wird, der Kanal 2 an der linken Wade, der Kanal 3 am rechten Oberschenkel und der Kanal 4 am linken Oberschenkel).
Die Programme rufen an allen 4 Kanälen aufeinanderfolgende kräftigende Kontraktionen hervor, die die Wirkung einer elektrischen Lymphdrainage haben.
Diese Programme können mit selbstklebenden Elektroden ausgeführt werden. Die Intensität der Stimulierung muss ausreichend sein, um während der Behandlung gute Muskelkontraktionen zu erzeugen, jedoch nicht so stark, dass Schmerzen ausgelöst werden (20-25mA). Die Behandlung wirkt hauptsächlich auf langsam kontrahierende Muskeln ein.
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