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Es gibt ganz unterschiedliche Formen der Elektrotherapie, die aber eines gemeinsam haben. Die eingesetzte elektrische Energie wird unmittelbar therapeutisch genutzt, daher gehört auch die Ultraschalltherapie dazu.
Die Elektrotherapie ist eine Elektrostimulation von Muskeln, deren Muskelmasse mithilfe der Therapie erhalten bzw. weiter aufgebaut werden kann. Ferner wird diese Therapieform zur Auflockerung der Muskulatur, Förderung der Durchblutung und bei physischen Schmerzen eingesetzt.
Durch die elektrische Energie können biologische Effekte im menschlichen Körper generiert werden. Diese können die Wirkungen verschiedener Therapien deutlich steigern.
Im Hinblick auf die Behandlung werden spezielle Elektrotherapiegeräte eingesetzt. Mit diesen kann der jeweilige Zweck der Therapie umgesetzt werden. Welches Verfahren der Elektrotherapie eingesetzt wird, wird vom Therapeuten entschieden.
Bei der therapeutischen Anwendung steht zunächst das Krankheitsbild im Vordergrund. Dieses ist für die Wahl der Anwendung entscheidend. Es gibt hier verschiedene Verfahren der Elektrotherapie. Diese unterscheiden sich vor allem darin, welchem Zweck sie dienen. In der Behandlung per elektrischem Strom können die folgenden Verfahren gefunden werden:
1) Gleichstromtherapie
Die Gleichstromtherapie arbeitet mit gleichmäßigen Stromwellen. Dieses Verfahren wird vor allem dafür eingesetzt, um Schmerzmittel oder andere Stoffe einfacher zum entsprechenden Ort im Körper zu transportieren. Auch können Schmerzen durch eine natürliche Gleichstromtherapie gelindert und die Nerven sensibilisiert werden.
2) Niederfrequenztherapie (bis 1.000 Hertz)
Die Niederfrequenztherapie wird zur Erregung der Nerven eingesetzt und arbeitet im Frequenzbereich bis zu 1.000 Hertz (=1.000 Impulse pro Sekunde). In unserem Shop führen wir z.B. mit dem T-One Rehab Elektrotherapiegerät ein interessantes Gerät für Physiotherapeuten, Vereinstrainer, aber auch anspruchsvolle Privatanwender.
Eine Elektrotherapie mit niederfrequenten Strömen wirkt schmerzlindernd. Der schmerzlindernde Effekt wird vermutlich durch einen positiven Einfluss auf schmerzmodulierende Systeme in unserem Hirnstamm verursacht.
Dies führt dann zu einer verstärkten Ausschüttung von Endorphinen.
a) Reizstrommassage (zur Stimulierung der Durchblutung)
In der Reizstrommassage wird unter anderem die Stimulierung der Durchblutung sowie eine Verbesserung bei Muskelverspannungen zum Ziel gesetzt. Durch kurze Stromreize dieser Gleichstromtherapie werden Frequenzen von rund 140-150 Hertz generiert. Im Körper kann es zu einem leichten Vibrieren kommen oder der Patient kann einen entsprechenden Reiz in Haut und Muskeln wahrnehmen.b) Aktivierende Reizstromstromtherapie
Durch Elektroimpulse von bis zu 50 Hertz werden in der aktivierenden Reizstromtherapie die Muskeln zur Kontraktion aktiviert. Die Stromimpulse werden nicht länger als 15 Sekunden gehalten, damit der entsprechende Muskel sich für den nächsten Stromschub erholen kann. Ähnlich wie bei natürlichen Nervenimpulsen, werden auf diese Weise die Muskeln zur Kontraktion verleitet.Besonders bei einer langen Inaktivität des Körpers (z.B. bei einer Bettlägerigkeit aufgrund einer Erkrankung) kann diese Therapie wunderbar eingesetzt werden. Doch auch Darmtätigkeiten können mit der Reizstromtherapie wieder auf Vordermann gebracht werden.
c) TENS (Transkutane elektrische Nervenstimulation)
Die transkutane elektrische Nervenstimulation wird in der Regel zur Nervenbehandlung, aber auch zur Wundheilung oder für ein Muskeltraining eingesetzt. Daher findet die Stimulation der Nerven häufig bei chronischen Schmerzen in Muskeln und Gelenken, aber auch bei endogenen Schmerzen statt.Das Ziel einer Behandlung durch TENS Geräte ist es, große Nervenfasern zu stimulieren, um die Schmerzen in den entsprechenden Körperstellen zu lindern. In einer solchen Behandlung können Glückshormone (Endorphine) in größeren Mengen produziert und die Schmerzrezeptoren unempfindlicher gemacht werden.
3) Mittelfrequenztherapie (von 1Khz bis ca. 36 KHz)
In der Mittelfrequenztherapie werden meist Wechselströme eingesetzt, die jeweils über eine gewisse Stromschwelle gesteigert werden. Die Muskeln werden nicht nur einmalig aktiviert. Es findet vielmehr eine andauernde Kontraktion statt. Daher werden die Ströme abwechselnd herauf- und heruntergefahren. In dieser Therapie wird vor allem eine Verbesserung der Muskeldurchblutung abgezielt.
Ein Vorteil gegenüber einer Elektrotherapie mit niederfrequenten Strömen; der Hautwiderstand sinkt bei dieser Form der Elektrotherapie. Patienten oder auch Sportler, die diese Frequenzform ebenfalls sehr gerne einsetzen, können ohne Gefahr einer Hautverletzung mit deutlich höheren Intensitäten arbeiten. Der Strom kann durch den geringen Hautwiderstand auch effektiver ins Muskelgewebe eintreten.
4) Hochfrequenztherapie (ab 100 Kilo-Hertz)
Eine Behandlung per Hochfrequenz findet ab 100 kHz statt. Der Hochfrequenzstrom führt nicht zur einer Muskelerregung und dient vor allem dazu, den Muskel zu erwärmen. Darüber hinaus kann das tiefere Gewebe mit den tiefen Frequenzen angesprochen werden. Die Behandlung führt in der Regel zu einer generellen Muskelentspannung und steigert die Durchblutung. Darüber hinaus können tiefergehende Entzündungen behandelt werden.
Die Elektrotherapie wird besonders häufig im Rahmen von Schmerzlinderungs-Maßnahmen eingesetzt. Darüber hinaus kann die Funktion von Gelenken und Muskeln, sowie die Durchblutung des Körpergewebes verbessert werden. Kommt es zu einem der folgenden Krankheitsbilder, kann die elektrische Stimulation in Knochen, Gewebe und Gelenken lindernd wirken:
– Störungen in der Durchblutung des Gewebes
– Chronische Entzündungen
– Lähmungserscheinungen
– Arthrose
– Rheuma
– Osteoporose
– Physische Schmerzen in Muskeln und Gelenken
– Schwächung des Beckenbodens
– Schwächung der Muskelmasse (z.B. nach Unfällen)
– Erkrankung des Nervensystems
Die Elektrotherapie kann nicht nur verschiedene Ziele verfolgen. Auch wird die Stromstärke an die Behandlungsmethode angepasst. So kann der Strom für die Aktivierung des Fettgewebes am Bauch eingesetzt werden. Auch werden Behandlungen immer häufiger im Zusammenhang mit Herzschrittmachern sowie den Prozessen im Gehirn durchgeführt. Doch auch bei Suchtbehandlungen wird der Effekt von Strom auf Menschen von Forschern heutzutage näher untersucht.
Die elektrische Stimulation bringt somit nicht nur wesentliche Vorteile für unsere Muskeln mit sich. Denn wir finden auch reichliche Vorteile für das Gewebe. Die Elektrotherapie kann diese und weitere Vorteile für den gesamten Körper mit sich bringen:
– Auflockerung und Aktivierung der Muskulatur
– Schmerzlindernd bei Krämpfen
– Anregung der Durchblutung
– Erwärmung vom tiefen Gewebe und der Haut
– Straffung des Bindegewebes
– Linderung bei Osteoporose
– Die Förderung des Stoffwechsels
– Linderung von physischem Schmerz
– Verbesserung bei Verletzungen sowie chronischen Erkrankungen
– Die Stimulation von Lähmungen
Wie Ihr Körper auf die Therapie reagiert, ist ganz von der Beschaffenheit des Körpers abhängig. Daher sollten Sie sich vorab mit dem behandelnden Arzt bzw. Therapeuten besprechen. Wird die Elektrotherapie mit Elektroden durchgeführt, kann anschließend eine Feuchtigkeitscreme verwendet werden, um die Haut, auf die die Elektroden geklebt wurden, einzureiben und feucht zu halten. Auf diese Weise kann man sich vergewissern, dass die Haut nach der Behandlung nicht austrocknet.
Die elektrische Behandlung mit Elektroden sollte nicht in der Nähe des Herzens durchgeführt werden. Darüber hinaus sollte eine Behandlung für Personen mit einem Herzschrittmacher überprüft werden. Die Behandlung bei anderweitigen metallischen Implantaten darf keinesfalls durchgeführt werden. Darunter fallen insbesondere Hormonspiralen bei Frauen. Darüber hinaus dürfen die Elektroden nicht auf offene Wunden oder entzündete Stellen am Körper befestigt werden.
Schwangere Frauen im ersten Trimester ihrer Schwangerschaft sollten sich keiner elektrischen Behandlung unterziehen, da es schlimmstenfalls zu einem Abbruch der Schwangerschaft kommen kann.
Hier nochmals die 4 Risikogruppen für eine Elektrotherapie auf einen Blick:
1) Schwangere Frauen in der Frühschwangerschaft
2) Personen mit Herzschrittmacher
3) Personen mit einem metallischen Implantat
4) Frauen mit einer Hormonspirale
Die Ultraschalltherapie wird heutzutage nicht mehr nur zur Diagnose verschiedener Krankheiten eingesetzt. So können Behandlungen per Ultraschall auch im Falle von einem zu großen Fettpolster an Hüfte, Beinen oder Po sowie bei Orangenhaut (Zellulitis) helfen. Wie wir sehen können, ist die Behandlung somit nicht nur effektiv, sondern auch vielseitig. Zudem können auch Verletzungen an Muskeln und Sehnen sowie Knochenbrüche gezielt behandelt werden.
Auch wird die Ultraschalltherapie bei chronischen Entzündungen und Schmerzen eingesetzt. Neben der Ultraschalltherapie, werden von Physiotherapeuten vermehrt Stoßwellengeräte eingesetzt. Hier werden radiale Stoßwellen durch ballistische Projektile erzeugt, die im Gewebe dann therapeutische Effekte bewirken.
Bewährt hat sich die Stoßwellentherapie vor allem beim Impingementsyndrom, der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) oder auch beim Fersensporn.
Der Begriff „EMS“ steht für die elektrische Muskelstimulation, die heute auf eine große Beliebtheit vieler moderner Menschen trifft. Dies liegt vor allem daran, dass sich hinter dem EMS-Training eine körperliche Anstrengung verbirgt, die durch die Elektrotherapie Unterstützung findet. In einem EMS-Training werden somit verschiedene kurze Übungen durchgeführt, die mit einem niedrigen Stromimpuls daherkommen. Auf diese Weise kann die Kontraktion der Muskeln gestärkt werden.
Doch nicht nur für einen gesunden Körper kann EMS unterstützend wirken. So kann mit EMS der Muskeltonus wiederaufgebaut werden und das EMS-Gerät kann gezielt zur Schmerztherapie eingesetzt werden – auch zuhause! Hierbei sollten wir jedoch beachten, dass dies keine physiotherapeutische Sitzung ersetzt. Wer daher unter Muskel- oder Gelenkproblemen leidet, sollte sich mit seinem behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten absprechen und eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Bildquellen:
© Supamongkol Kosumsirisuk / 123RF Standard-Bild
© Josep M Suria / 123RF Standard-Bild
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